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5-Finger-Technik

Muss man unbedingt mit 5 Finger spielen?

Nein! Aber man kann. Und ab einem bestimmten Niveau wird klar: man soll oder muss, weil fünf Finger einfach mehr ergeben als vier oder drei. Früher spielte man zwangsläufig „ohne“ Daumen, denn dieser musste auf Druck „dagegenhalten“, weil die Steirische nur einen Schulter-Riemen hatte. Manche Harmonika-Erzeuger halten nach wie vor an dieser Tradition fest. Zum Großteil wird das Instrument aber mit zwei Schulter-Riemen angeboten. Damit ist der Daumen frei! Ich empfehle: Nütze ihn! Man kann damit einfachere Stücke locker „aus der Hand“ (ohne diese zu verschieben) spielen, und mit zunehmendem Spielniveau hat es den Vorteil, dass auch schwierigste Läufe problemlos gemeistert werden können. Die stetige Weiterentwicklung der Spieltechnik, des Ausdrucks, der Dynamik auf diesem Instrument ergibt mit weniger als fünf Finger zunehmend tatsächlich ein hörbares „Weniger“!

Das Argument, dass der angehaltene Daumen eine bessere Orientierung ergibt, ist haltlos. Die rechte Hand findet sich auch ohne Daumenstütze zurecht – siehe chromatisches Knopf- oder Piano-Akkordeon!

Übrigens: Es wird inzwischen schon häufig – besonders in Slowenien – die 5-Finger-Technik unterrichtet. In Österreich unterrichten leider noch sehr viele, die diese Technik noch nicht beherrschen und somit Schüler*innen keine Wahl lassen.

Die „5-Finger-Technik“ ist in der logo-Griffschrift fix integriert! Deshalb wird auch jedem/jeder Schüler*in die Anordnung auf der Diskant-Seite – wie im Bild oben – empfohlen. Die dunklen Tasten markieren den mittleren Oktavbereich, die dazwischen liegenden weißen – geriffelten – Gleichtöne (Gleichton-Reihe) geben der Hand optimale Orientierung! Diese wird sicher nicht verbessert durch die alte Vorstellung, dass in der ersten Reihe der fehlende Gleichton durch einem Orientierungston ersetzt wird – im Gegenteil: das stört die Logik auf der Diskant-Seite!